Zusammenarbeit mit MIKIS THEODORAKIS


Henning Schmiedt & Mikis Theodorakis
Erste Begegnung (1990)

Henning Schmiedt begegnete Mikis Theodorakis erstmals 1990 bei den Berliner Aufnahmen zu dem Album Theodorakis sings Theodorakis. Dieses Zusammentreffen markierte den Beginn einer intensiven Zusammenarbeit mit dem großen Komponisten, die bis heute anhält.

Zunächst als Pianist in Theodorakis’ Konzerten tätig, übernahm Schmiedt im Laufe der Jahre Aufgaben als Ensembleleiter, Arrangeur, musikalischer Leiter und Produzent von CDs und Live-Produktionen. Er entwickelte sich so zu einem der engsten künstlerischen Partner des Komponisten.

Frühe Konzertjahre (1990–1993)

Bereits 1990 trat Schmiedt mit dem Rundfunkchor Berlin in Canto General im Herodes-Attikus-Theater in Athen und im Dion-Theater in Katerini auf. Außerdem begleitete er Theodorakis auf der Theodorakis sings Theodorakis-Tour in Nürnberg, Berlin und Köln.

1991 folgten Konzerte im Escher Theater Luxemburg sowie im antiken Theater von Ephesos, wo Theodorakis gemeinsam mit Zülfü Livaneli und Manos Hadjidakis auftrat. In den Jahren 1992 bis 1993 führten weitere Tourneen nach Köln, Graz, Wien, Linz, Zürich, Siegen, Jerusalem sowie nach Belgien (Dranouter Festival). Ein besonderer Höhepunkt war das Konzert im Istanbuler Kartal-Stadion, wo Theodorakis und Livaneli gemeinsam auftraten.

Die Zusammenarbeit vertiefte sich 1995 mit einer Europa-Tournee von Theodorakis sings Theodorakis mit Maria Farantouri, 1997 bei Aufführungen von Canto General in Norwegen, und den Theodorakis & Livaneli – Together-Konzerten in Berlin, Paris und Frankfurt.

Etablierung als musikalischer Leiter (1996–1999)

Ab Mitte der 1990er Jahre übernahm Schmiedt zunehmend künstlerische Leitungsaufgaben:

1996 bei den Poetica-CD-Aufnahmen, und 1998 bei der Asmata CD- Produktion

1998 wirkte er als musikalischer Leiter bei Konzerten von Maria Farantouri im antiken Theater von Epidaurus. Zusammen mit Jens Naumilkat arrangierte er die sinfonische Fassung von Canto General für Aufführungen mit dem Bruckner-Sinfonieorchester in Linz und später in Montreal. Zudem leitete er internationale Tourneen mit Farantouris Programmen Asmata und Poetica.

Ein besonderes Projekt war der Mauthausen-Zyklus, den Schmiedt in einer besonderen Fassung für Stimme, Klavier, Cello und Elektronik arrangierte und 1999 im Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. aufführte.

Im selben Jahr schuf Schmiedt eine Kammerfassung der Oper Kostas Karyotakis, die in Berlin und Passau uraufgeführt wurde. Außerdem wirkte er am Millenniums-Konzert auf der Athener Akropolis mit, das weltweit von CNN und BBC übertragen wurde.

Internationale Großproduktionen (2000–2006)

Im Jahr 2000 war Schmiedt musikalischer Leiter des Galakonzerts zu Theodorakis’ 75. Geburtstag auf dem Münchener Königsplatz – mit Milva, Maria Farantouri, Petros Pandis und Jocelyn B. Smith. Im selben Jahr komponierte er gemeinsam mit Theodorakis die Filmmusik zum griechisch-australischen Kinofilm Beware of Greeks Bearing Guns (Universal).

2003 arrangierte er eine CD mit Liedern von Theodorakis für Maria Farantouri und Jannis Vakarelis. In den folgenden Jahren leitete er Konzerte mit Kammermusik von Theodorakis, arrangierte Werke für die Verleihung des UNESCO-IMC-Musikpreises in Aachen (2006) und nahm das Album First Songs auf.

Neue Werke & Institutionalisierung (2007–2010)

Ab 2007 widmete Theodorakis Schmiedt und Jens Naumilkat neue Werke wie East of the Aegean, das Schmiedt uraufführte und aufnahm. Zudem interpretierte er Theodorakis’ Klavierwerke (Präludien, Lieder ohne Worte).

Er arrangierte Konzerte im Athener Megaron (2008) und im Thessaloniki Megaron (2009). Im selben Jahr war er Mitbegründer der International Theodorakis Academy, die sich der Bewahrung und Weiterentwicklung von Theodorakis’ Werk verschrieben hat.

Darüber hinaus arrangierte Schmiedt Werke für den Schott-Verlag in Mainz (Odysseias), kuratierte das Transition Festival 2010 in Bremen und Thessaloniki und trat in der Berliner Max-Schmeling-Halle in Canto General auf.

Weiterführung der Zusammenarbeit (2010–2020)

Auch in den 2010er-Jahren setzte Schmiedt die enge Zusammenarbeit fort.

2015 wirkte er anlässlich von Theodorakis’ 90. Geburtstag an Konzerten mit Maria Farantouri in Bilbao, Zürich, München, Luxemburg, Helsinki, Berlin, Mainz, Antwerpen und Rotterdam mit.

Im selben Jahr war er an einer großen Canto General-Produktion in Bremen und Berlin beteiligt.

2018 trat er mit Farantouri an der Universität Salzburg zu Ehren von Theodorakis auf.

2019 wirkte er beim Let’s DMZ Peace Festival in Korea mit Farantouri und Jung Tae-Choon mit.

2020 begleitete er eine Deutschlandtournee mit Farantouri und Assaf Kacholi.

Vermächtnis & neue Projekte (2021–2025)

Theodorakis erwähnte Henning Schmiedt in seinem Testament als einen der Musiker, die sein Werk lebendig halten und weitertragen sollen – insbesondere im Zusammenhang mit der International Theodorakis Academy.

Dieses Vertrauen spiegelte sich in weiteren Projekten:

2023 wirkte Schmiedt an Theodorakis-Konzerten mit Maria Farantouri auf der Athener Akropolis sowie in Zürich, München und Bremen mit.

2025 begleitet er Farantouri im Bochumer Schauspielhaus bei der Mauthausen-Kantate für Stimme und Klavier.

Parallel dazu realisierte Schmiedt Bildungs- und Gemeinschaftsprojekte wie First Songs mit Kinderchören in Deutschland, in Kooperation mit der International Theodorakis Academy.
Mit dem Theodorakis-Trio (Volker Holly Schlott, Jens Naumilkat und Henning Schmiedt) arrangierte und interpretierte er kammermusikalische Versionen von Theodorakis’ Werken.

Ein Höhepunkt wird 2025 das Erscheinen des Albums Lost Songs bei Intuition sein: vierzehn bislang unveröffentlichte Kompositionen von Mikis Theodorakis, erstmals in einer außergewöhnlichen Klavierversion von Henning Schmiedt.
Ta tam…., happy birthday, Mikis!